Kampfsport ist enorm beliebt – und das aus mehreren Gründen. Wer ihn betreibt, hat nicht allein Wettkämpfe und Leistungssport im Blick. Menschen wünschen sich praktische Verteidigungstechniken für Risikosituationen. Kampfsport bietet diese und leistet noch mehr als das. Viele Kampfsportarten stärken neben der Personensicherheit die mentale Haltung des Menschen. Dieser Pluspunkt wird von Athleten und Hobbysportlern geschätzt. Folgende Kampfsportarten sind in Deutschland beliebt und das zeichnet diese aus.

Was ist Kampfsport?

Kampfsport ist ein Sammelbegriff für die unterschiedlichsten Sportarten. Bei diesen werden verschiedene Kampftechniken erlernt, in denen ganz unterschiedliche Teile des Körpers zur Selbstverteidigung eingesetzt werden. In manchen Sportarten werden zu dem Zweck Waffen eingesetzt. Beim Fechten ist dies beispielsweise ein Degen. Im Deutschen Sportbund sind entsprechend sehr verschiedene Kampfsportarten versammelt. Entscheidend bei der Ausübung dieses Sports sind folgende Elemente:

– Durchführung von Selbstverteidigungstrainings und Wettkämpfen
– festes Regelwerk für den Körpereinsatz beim Kampf
– Sportsgeist und Fairness als wichtiger Grundgedanke

Manche Kampfsportarten stehen in Verbindung mit eigenen philosophischen Konzepten. Dies ist insbesondere bei asiatischen Kampfsportarten der Fall. Viele Menschen, die sich für einen Kampfsport entscheiden, möchten nicht allein ihren Körper trainieren. Sie streben eine geistige Erweiterung ihres Horizonts an. Je nach Kampfsport gestaltet sich diese unterschiedlich.

Beliebteste Kampfsportarten in Deutschland

Was sind die beliebtesten Kampfsportarten der Deutschen? Ein Blick in aktuelle Mitgliederstatistiken des Sportbundes der gesamten Bundesländer gibt Aufschluss. Dabei zeigt sich, dass der Kampfsport auf der einen Seite ein sehr internationales Angebot bietet. Die historischen Wurzeln vieler Techniken liegen in anderen Ländern und man ist sich dessen klar bewusst. Auf der anderen Seite haben sich in vielen der Sportarten deutsche Lehrweisen oder Techniken entwickelt.

1. Karate

Karate ist der mitgliederstärkste Kampfsportverband und zählt insgesamt zu den großen Sportbünden. Dieser Kampfsport zählt seit vielen Jahren zu den Klassikern. Bereits für sehr kleine Kinder werden in Deutschland Karatekurse angeboten. Da es in Karate verschiedene Grade gibt, die mit einem bestimmten Gürtel verbunden sind, bietet der Kampfsport noch einen zusätzlichen Ansporn. Karate wurde durch Filme wie „Karate Kid“ popularisiert.

2. Judo

Neben Karate ist Judo der andere große Breitenkampfsport. Judo arbeitet im Vergleich stärker mit der Hebelwirkung. Anders als bei Karate sind hier weniger Schläge von Bedeutung. Stattdessen geht es um das Aushebeln gegnerischer Kräfte. Auch für den Bodenkampf im engen Körperkontakt mit dem Gegner stellt Judo die passenden Techniken zur Verfügung. Im Judo wie in Karate gibt es in Deutschland eigene Wettkampfligen, an denen viele Menschen teilnehmen. Wer den Wettkampf sucht oder sich in Richtung Leistungssport orientieren möchte, trifft damit eine gute Wahl.

3. Boxen

Boxen zählt ebenfalls zu den langjährigen Klassikern unter den Kampfsportarten. Filme wie „Rocky“ und deutsche Boxweltmeister haben immer wieder dazu geführt, dass dieser Kampfsport regen Zulauf hatte. In fast allen großen Städten gibt es Angebote mit Boxtrainings. Boxen gilt als harte Kampfsportart und gutes Muskeltraining. Bei Anfängern achtet man durch passenden Kopfschutz auf die Vermeidung von Verletzungen.

4. Ringen

Das Ringen ist eine Kampfsportart, die in Deutschland eine lange Tradition hat. Sie basiert ebenfalls auf Hebelwirkungen im engen Körperkontakt. Vorläufer zum Ringen finden sich jedoch bereits in der Antike. Der Kampfsport ist insofern keine deutsche Erfindung, wurde in der Bundesrepublik traditionell gepflegt und gefördert.

5. Taekwondo, Kickboxen und Mixed Martial Arts (MMA)

Auf dem nächsten Platz folgen Taekwondo, Kickboxen und Martial Arts. Gerade bei Männern sind diese Kampfsportarten beliebt. Gerade in den letzteren beiden geht es besonders hart zur Sache. Der Kampfsport ist mit einer hohen Verletzungsgefahr verbunden, bietet ein gutes körperliches Training. Kickboxen und MMA ist erst ab einem bestimmten Alter sinnvoll.

6. Capoeira

Immer beliebter wird Capoeira. Dieser Kampfsport hat seine Wurzeln in Brasilien. Während des Kolonialismus war es den Sklaven und der indigenen Bevölkerung verboten, einen Kampfsport auszuüben. So entwickelte sich eine Selbstverteidigungstechnik, die als Tanz getarnt war. Die Mischung aus Tanz, Musik und Verteidigung hat einen eigenen Charme und spricht heute in Deutschland viele Menschen an.

7. Tai Chi

Tai Chi wurde im alten China entwickelt. Es bietet eine Mischung aus gymnastischen Übungen, Meditation und ganzheitlicher Persönlichkeitsentwicklung. Die Bewegungsübungen wirken auf Zuschauer zunächst sehr langsam. Sie sind gerade deshalb mit körperlicher Anstrengung verbunden. Tai Chi hat den Ausgleich von verschiedenen Energien und die Persönlichkeitsentwicklung im Geist im Blick. Es zählt deshalb zu den sogenannten „inneren Kampfkünsten“, ist jedoch klar als Kampfsport anerkannt.

8. Krav Maga

Krav Maga ist ein israelisches Selbstverteidigungssystem. Es wurde aus den Techniken unterschiedlicher Selbstverteidigungsarten zusammengesetzt und zählt zur Ausbildung vieler Spezialeinheiten. Krav Maga möchte eine möglichst effektive Selbstverteidigung für den Ernstfall auf der Straße an die Hand geben. Dem Anspruch nach richtet sich dieser Kampfsport auch an untrainierte Menschen, die ansonsten nicht viel Sport betreiben. Das kann für Anfänger von Vorteil sein. Allerdings finden sich nicht in jeder Stadt Angebote in Krav Maga.

Gibt es deutsche Kampfkünste?

Am ehesten wird noch das Ringen als deutsche Kampfkunst betrieben. Außerdem gibt es im Fechten eine Stilart, die als Deutsche Fechtschule bezeichnet wird. In verschiedenen Kampfkünsten haben sich deutsche Lehrweisen etabliert. Eine einzelne Kampfkunst, die insgesamt als typisch deutsch betrachtet wird, gibt es in dem Sinne nicht. Möglicherweise spielt dabei aber die Perspektive eine Rolle. Wenn man sich mit Sportlern aus Asien unterhält, mögen Sportarten wie das Ringen in deren Augen durchaus als typisch für Deutschland betrachtet werden. In Deutschland selbst entscheiden sich statistisch gesehen dagegen gerade in der jungen Generation die Mehrheit der Kampfsportler eher für einen Blick über den europäischen Tellerrand.

Fazit

Der Kampfsport ist vielfältig aufgestellt. Je nach Person, Alter und Zielen eignen sich unterschiedliche Kampfsportarten. Besonders Karate und Judo sind in Deutschland beliebt. Wer einen Kampfsport mit deutschen Traditionen sucht, kann sich zum Beispiel für das Ringen oder Fechten entscheiden. Hartes Muskeltraining ergibt sich beispielsweise beim Boxen. Capoeira eröffnet einen tänzerischen Sport und Tai Chi wendet sich sogar in Richtung Meditation.

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